Tagebuch und Briefe von Rozsi Wolf Aus dem Ungarischen übersetzt von Magda Tothova und von Catrin Bolt zusammengestel t. Verhoffen 194. Mein lieber Laci! Die Wochen und die Monate vergehen langsam, und wir warten, was der Morgen bringt. Wann kommt der große Tag, an dem wir als freie Menschen von hier gehen können. Ich lebe jetzt hier bei meinen Eltern neben einem österreichischen Dorf neben einem Wald. Sehr zurückgezogen von den Menschen. Nicht nur Menschen, auch Tiere sehen wir selten. Wir leben in einer Baracke inmitten des Waldes. In der Nähe gibt es einen Fluss, und über zwei Stück Bretter, die als Brücke fungieren, kommen wir zu unserem Arbeitsplatz. Wir bauen einen Damm. Die einen tragen die Steine, die anderen Erde. Pickel und Schaufel sind treue Freunde. Auch hier hat jeder Tag seine eigenen Ereignisse. Das Leben im Lager ähnelt dem in einer Elendskolonie. Unsere Baracke besteht aus vier Räumlichkeiten. Außerdem gibt es ein Küchen-Büro und eine leere Räumlichkeit, wo oft die Jugend zusammen kommt. Wenn schon zwei zusammen da sind in unserer Baracke. Da in der Ecke ist eine Mutter, die sechs Kinder hat, auf zwei Strohsäcken, mit ihren schönen kleinen Kindern, dort wiederum eine 88-jährige Oma, die immer wieder aufstöhnt, wann wir endlich wieder gehen können, wann dieser trauriger Zustand beendet wird. Ich könnte jetzt sehr viel schreiben über al e Menschen, die hier im Lager sind. Die bösen menschlichen Eigenschaften werden hier noch deutlicher, es ist ziemlich traurig, dass in dieser Situation die Nächstenliebe so selten geworden ist. Es ist schon klar, dass diese Zeit diese Gefühle auslöst. Viel Stöhnen, viele Sorgen gelten unseren in der Ferne verbliebenen Angehörigen. Ich habe auch jemanden, an den ich denken kann, von dem ich jetzt weit weg bin, nur weil ich eine Jüdin bin. Aber egal, es wird noch so sein, dass wir in Glück und Freude mit Gottes Hilfe al das vergessen werden, und wir es wie eine schlechte Episode in einer traurigen Lebensphase behandeln werden. Das Wichtigste ist jetzt, dass wir gesund bleiben. Und das ist Gott sei dank noch der Fal bei mir. Auch wenn ich etwas abgenommen habe durch die geringe Ernährung, habe ich das Gefühl, dass ich seelisch stärker geworden bin, viele Erfahrungen gesammelt habe, und so zu dir zurückkehren werde. So sehr es geht, versuche ich, ruhig zu leben und nachzudenken, sofern es mir möglich ist. Es wäre so schön, Gott wäre das eine Freude, wenn ich etwas von Dir wüsste. Wie ihr lebt unter den Russen. Ich glaube, dass du bis zum Ende ein guter Junge bleiben wirst. Ich kann mir vorstel en, dass du viel Aufregung und Entbehrung hattest. Hier ist es schon Winter, ich frage mich, ob ihr genug Kleidung hattet, um euch vor den Unannehmlichkeiten des Wetters zu schützen. Viel eicht lebst du in Freiheit, aber wie kann man das ein Zuhause nennen, wenn man nicht weiß, wo die anderen Familienmitglieder sind. Aber Gott wird auch dir helfen, mein lieber Laci, ich glaube, wir müssen nicht mehr lange warten, dass unser Schicksal besser wird. Ich fühle, dass du gesund bist. Du würdest ein ruhiges und schönes Leben verdienen, weil dein Schicksal mit dir stiefmütterlich umgegangen ist. Aber es ist noch nicht zu spät, wir können al e wunderschönen Seiten des Lebens noch ausnutzen. Und wir können sehr bald unsere Zukunft begründen und in unserem Leben werden wir keine Angst mehr haben, dass wir aus unseren Häusern rausgeschmissen werden und sie uns erniedrigen. Der Tag wird kommen, an dem wir als einfache, arbeitende, freie Menschen in einer besseren, neuen Welt leben werden. Jetzt höre ich mit dem Schreiben auf und führe ein andermal die Unterhaltung weiter. Verhoffen 11.2.1945 Mein lieber Laci! Ich bin wieder hier bei meinem Heft, damit ich meine Gedanken aufschreibe. Auch wenn ich diese am Liebsten mit lebendigen Worten erzählen möchte. Es wäre gut zu wissen, wann das sein wird. Wenn wir zu zweit in einem ruhigen kleinen Zimmer oder in einem netten kleinen Vergnügungslokal sein könnten. Heute ist Sonntagnachmittag und das Wetter ist wunderschön frühlingshaft. In solchen Momenten erfasst mich die Sehnsucht nach Freiheit viel stärker. Jetzt kann man nicht einmal im Wald spazieren gehen, so wie wir es im
Sommer getan haben. (Damals habe ich ein Tuch mitgenommen und habe mich draufgelegt, um an einem angenehmen Ort zu schlafen, wenn ich keine Lust zu spazieren hatte.) Gerade vorhin haben sie kontrol iert, ob alle da sind im Lager. Wunderschöne Berge umranden das Dorf und den Wald auch. Es gibt hier einen Berg, hinter dem der Semmering ist und es gibt einen anderen Berg, auf dem das berühmte Mariazell ist. Diese Woche arbeiten die Frauen nicht, weil der Arbeitsplatz unter Wasser steht. Du kannst dir vorstel en, wie wir Trübsal geblasen haben. Wenn wir nicht bei . gearbeitet haben, waren wir bei der Ernte aber jetzt haben nur die Männer diese Arbeit gemacht. Wir haben uns gefreut, dass wir zumindest nicht wegen der Kälte leiden mussten hier in den Baracken. Gott sei Dank ist der Winter eher mild ausgefallen dieses Jahr. Zumindest wird dadurch unser Schicksal erleichtert. Die Arbeitszeit ist nicht sehr lang, ab sieben in der Früh und mittags eine Stunde Pause bis 5 Uhr. Wenn das Wetter schlecht ist, dann ist die Arbeitszeit noch kürzer. Nach der Arbeit gibt es Abendessen, und um 7, halb acht sind wir schon im Bett. Danach wird es in der Baracke ruhig, und al e denken nach oder wer schlafen kann, der schläft. Ich denke auch viel nach. Manchmal denke ich an den traurigen Tag, als unser Leidensweg angefangen hat bis zum heutigen Tag. Aber da es schon geschehen ist, bringt es nichts, darüber zu reden. Mehr denke ich an die Zukunft von uns beiden. Ich denke daran, wie sich die Zukunft der Juden entwickeln wird. Wie schön es sein wird, zusammen als gemeinsames Ziel aus den schlechten Dingen wie auch aus den guten Dingen unseren verdienten Teil zu erhalten. Wir werden uns bemühen, einander weiter zu verstehen, und der gute Gott wird uns Kraft geben für die Kämpfe des Lebens. Bis dahin sol dir der Al mächtige Kraft und Gesundheit geben da in der Ferne. In Liebe küsst dich Rozsi Vierhoffen, 18.2.45 Mein lieber Lacika, Regelmäßig Tagebuch zu führen, dafür habe ich kaum Zeit, lieber schreibe ich, wenn viele Ereignisse zusammen gekommen sind. Diese Woche habe ich schlechte Tage gehabt. Die Menschen um mich herum sind nervös. Und das hat eine schreckliche Auswirkung auf mich, wenn man eigentlich die eigene Ruhe erhalten möchte. Diese Woche waren wir auf der Baustel e arbeiten. Das Wetter war schön und es gab auch einen Bombenalarm, darüber freuen wir uns dann, weil dann die Arbeitszeit kürzer ist. Ich habe mich ziemlich zurückgezogen. Es sind so viele Menschen mit schlechten Absichten hier. .fühle mich so, dass ich hin und wieder in mein kleines Heft schreiben möchte, was ich gerade denke und fühle. Diese Woche ist die Brotration gesunken, das ist ziemlich schrecklich, denn hier geht es um unsere Existenz. Es ist schrecklich, dass man aus den übrig geblieben Sachen kaum noch etwas Brauchbares machen kann. Gott sei Dank fühle ich nicht andauernd den Hunger. . Diese Woche waren wir in der Stadt. Es gab Kleiderläuse in den Baracken und wer wol te, konnte in den Raum, wo man desinfiziert wurde. Ich habe mich auch gemeldet. Ich dachte nicht nur an das Baden, sondern dass ich zur Abwechslung auch mal was anderes erlebe. Neben einem schönen Krankenhaus war der Desinfektionsraum, und dieser war recht verwahrlost. Die Männer und die Frauen badeten zusammen, also habe ich lieber nicht gebadet. Habe Brotmarken bekommen. Es war ein vertrautes Gefühl, zum Bäcker rein zu gehen und Brot zu kaufen. Es wäre so gut, wieder ein normales menschliches Leben zu führen. Dass Menschen mit ehrlich verdientem Geld wieder frei entscheiden können. Und dass sie nicht aus Mitleid den unglücklichen Juden das Brot geben. Es war ein gutes Gefühl zu merken, dass auch in durch diese Erdbeben erschütterten Zeiten das gegenseitige Mitgefühl nicht ganz aus den Menschen verschwunden ist. Hier bezieht es sich leider eher auf die Christen. Hier haben sogar unsere Arbeitsführer bessere Absichten als die paar Juden, an denen im Moment unser Schicksal hängt. Es wäre traurig wenn jeder seine Arbeit so gewissenlos erledigen würde wie diese Menschen. In unserer Baracke gab es letzte Woche einen Todesfall. Es war ein älterer Herr. Es ist ziemlich traurig, dass sie auch so alte Menschen ohne Rücksicht aus ihren Häusern rausgeschmissen haben. Wer weiß, wie viel Seelenleid und wie viele Kämpfe er durchgemacht hat,
um dann an solch einem traurigen Ort zu enden. Aber auch da geht al es bald weiter. Viele sagen, dass immer weniger Juden auf dieser Welt noch leiden. Die neuesten politischen Ereignisse haben hier im ganzen Lager eine große Aufregung ausgelöst. Viele dachten, dass es nur noch eine Frage von Tagen ist, bis wir befreit werden, aber leider ist nichts passiert. Ich glaube, es wird einen Ausgleich geben wenn endlich mit dem Ende des Frühlings die Erlösung käme. Wobei dass auch noch lang hin ist. Weil unser Zustand ist immer mehr zum Verzweifeln. Wir werden immer schwächer, und die Todesfälle hintereinander sind erschütternd. Die Herzen der Alten halten das nicht mehr durch, diese ganze Aufregung, und die nicht gehaltvol e wässrige Nahrung kann auch nicht verdaut aufgearbeitet werden. Meistens sind die Männer sogar viel zerstörter. Bis jetzt halten wir, die Jungen, noch besser aber auch kaum durch. Aber nervlich belastet mich die Situation sehr. So weit ich mich schonen kann, tue ich es, und versuche, al es vernünftig zu machen. Bei der Arbeit versuche ich, gleichmäßig und langsam zu arbeiten, so dass ich nicht so schnel erschöpft werde. Ich passe auf, dass ich nicht gegen die Regeln verstoße. Wir haben ungarische Soldaten getroffen, und haben uns gleich bei unseren Arbeitgebern erkundigt. Der einer hat gesagt, dass er euch gesehen hat, der andere hat gesagt, er weiß nicht, wo ihr sein könntet. Es ist schrecklich, dass sie uns derart voneinander getrennt haben, dass wir nicht einmal wissen, wo sie jetzt sein könnten. Ich hätte so gern, wenn du jetzt ein bisschen neben mir sitzen würdest, und wir uns zusammen über den Frühling und über unsere Jugend freuen würden. Ich nörgle nicht, man muss immer al es so nehmen wie unser Schicksal eben verläuft. Gott belohnt und bestraft jeden nach seinem Verdienst. Sicher ist, dass wir nicht unnötig leiden, auch kann es sein, dass dieses Leiden eine Probe für uns ist. Jetzt denke ich gerade, dass ich viel eicht nicht immer so zu dir war, wie ich hätte sein sol en, deswegen sind wir so lang voneinander getrennt. Seitdem ist viel passiert, und ich habe gelernt, was Leben ist, und ich würde dich jetzt auch besser verstehen. Jetzt muss ich aufhören zu schreiben, weil ich zurück in die Baracke muss, weil es dunkel geworden ist. Ich denke mit viel viel Liebe an dich. An meinen kleinen Schatz. Viele Küsse und ich wünsche dir alles Gute, Rozsi Vierhoffen 5.3.1945 Mein lieber Laci! Es ist März, der erste frühlingshafte Monat. Unseren schönen Purim haben wir gehalten. Mit schmerzenden Herzen haben wir an den weiß gedeckten Tisch gedacht, an dem zwei Kerzen Wärme und Frieden ausgestrahlt haben. Jetzt beten, beten wir! Wir hoffen, dass unser guter Gott unsere Bitten erhören wird, und wir wieder das Kerzenlicht anzünden können und uns an den Tisch in unseren verdienten, friedlichen Häusern setzen können. Hier können wir die Kerzen nur hin und wieder anzünden, weil sie auch diese von uns genommen haben, wie auch Stift, Papier, Streichhölzer, Uhr, Schmuck und noch vieles, vieles mehr von unseren irdischen Gütern. Aber al das kann man viel eicht noch ersetzen, fal s uns Gott am Leben erhält. In meiner Seele konnten sie mich nicht brechen, auch wenn ich manchmal traurig werde, und auch dann nicht. Neun Monate ist es schon her, dass wir weit voneinander entfernt gelandet sind. Die Zeit und die Entfernung wird die beste Probe sein, ob wir uns emotional verändert haben. Aber ich denke, dass unsere Bekanntschaft auf viel festeren Bausteinen ruht, als dass ein äußeres Geschehen daran etwas ändern könnte. Interessant ist, dass wir bei unserer letzten Begegnung gespürt haben, dass etwas passieren wird und wir dadurch getrennt werden. Es waren viele seelische Strapazen und Aufregungen, bis wir hier angelangt sind. Aber so wurde es in unserem Buch der Schicksale geschrieben, was hätten wir gegen unser Schicksal denn tun können? Am Häufigsten denke ich an die Zukunft von uns beiden. Theoretisch versuche ich mich auf alles vorzubereiten, das im Leben zweier Menschen notwendig wäre. Zu große und unmögliche Sehnsüchte habe ich gar nicht, sodass ich nicht enttäuscht werden kann. Ein ruhiges Zuhause, wo ich an der Seite eines guten Mannes in Stil e und Ruhe leben kann, das ist mein Wunsch. Das beruht, glaube ich, auf Gegenseitigkeit. Oft denke ich in meiner Erinnerung an die angenehmen Momente unseres Zusammenseins, und wenn ich deine Briefe lese, denke ich mit solch einer Liebe an dich. Wir haben unsere freie Zeit unter so bescheidenen Umständen miteinander verbracht. Heute ist Samstagnachmittag und wir
arbeiten nicht. Da verbringe ich dann meine Zeit mit Entspannung. Ich gehe schlafen, oder ich zerstreue mich mit Schreiben, leider kommt man hier nicht an Bücher. Dabei wäre es so gut, wenn man ein paar gute Bücher lesen könnte, geschweige denn einen guten Film anschauen, das würde ich so gern. Im Übrigen ist mir Langeweile auch hier fremd. Meine frühere Nebenbeschäftigung kommt mir hier auch manchmal gelegen. Habe hier schon mit der Hand ein Kleid genäht. Vor al em für die Zeit, als das Wetter schlecht, kalt und windig war, und wir draußen arbeiten mussten. Da denke ich dann zurück an die warmen Momente im Zimmer. Ich hätte nie gedacht, dass ich diese Arbeit mal in meinem Leben erlernen werde. Stimmt dass ich lieber nachher Schneiderin wäre als Dammarbeiterin. Irgendwie mag ich weibliche Arbeit mehr. In den letzten Wochen haben die Luftangriffe stärker zugenommen. Das Wetter ist günstig, deshalb dauert ein Bombenalarm länger. Oft dauern sie vom späten Vormittag bis zum Nachmittag. Im Lager ist die eine Hälfte der Menschen nervös und aufgeregt und die andere Hälfte wartet ganz ruhig, bis die Flugzeuge über unseren Köpfen weiter fliegen. Letzte Woche ist mit Gottes Hilfe ein Wunder geschehen, eine Bombe ist 900 Meter von uns entfernt gefal en, aber außer einer großen Aufregung ist niemandem etwas passiert. Durch den Luftdruck wurden nur ein paar Fenster zerbrochen. Sehr interessant ist, dass ich eine Blume im Glas ins Fenster gestel t habe und während das Fenster zerbrach, ist der Blume nichts passiert. Während al das passierte, haben sie al en, die wol ten, erlaubt, aus den Baracken in den Wald zu gehen. Ich fühle mich gleich sicher, egal ob in der Baracke oder im Wald. Egal in welche Richtung wir fliehen, wir bleiben immer in Gottes Händen. Denn er hat uns beschützt und ist in unserer traurigen Situation mit uns. Ich glaube daran, dass wir bald gesund aus den Händen unserer Feinde befreit werden, viel eicht sogar ganz bald. Und wieder zusammen sind mit unseren geliebten Menschen. Vor al em mit dem, mit dem ich am Al erliebsten zusammen sein möchte, und das Schicksal wird uns danach nie wieder trennen. Jetzt bin ich im Wald und sitze auf einer Decke. Es ist so stil und ruhig, als ob es gar keinen Krieg gäbe. Es ist so gut, da draußen zu sein, denn da muss ich nicht den ewigen Streitereien und der Missgunst der Anderen zuhören. Schade, dass es hier keinen Schriftstel er gibt, denn dann könnte er ein Buch mit dem Titel "Das Leben des Lagers" schreiben. Hier gibt es weder wirtschaftliche, noch haushalterische Sorgen, trotzdem ist hier die menschliche Seele nicht ruhig. Es gibt hier einen Komponisten, der könnte ein schönes Werk schreiben über das gebeutelte jüdische Leben. Es werden noch große Menschen hervorkommen aus dem Judentum, und eine neue junge starke jüdische Generation wird es geben, die sich eine bessere und schönere Zukunft bauen wird. Vierhoffen 31.3.1945 Mein lieber Laci! Heute sind wir noch in der Baracke. Mann weiß aber nicht, was die nächsten Wochen für Veränderungen bringen werden. Ich stehe all den Gerüchten, die unsere Befreiung betreffen, mit Gleichgültigkeit gegenüber. Die Stimmung fühlt sich an wie die Ruhe vor dem Sturm. Al e warten auf die Wende, die den Frieden bringt. Nicht nur die gequälten Juden, sondern auch die anderen wurden von Gott auf die Probe gestel t, bis wir den Tag der Befreiung erleben werden. Damit wir unseren Kindern erzählen können, dass wir von einem Tag auf den anderen unser Heim verloren haben, und ein verwegenes Leben geführt haben, weiter Arbeiten annahmen, zu denen wir gezwungen wurden, das Leben im Lager, das viele Hungern, als wir in der Nacht aufwachten, auf den Lacken vol er Flöhe, weil wir Hunger verspürt haben und dann davon geträumt haben, dass wir ein schönes Heim haben, jemanden, den wir lieben und einen gedeckten Tisch. . Nur das Aufwachen und die traurige Wirklichkeit sind schrecklich. Unsere Vorfahren haben auch schon so viel gelitten, und auch da ist dann der Helfer vom Himmel hinabgestiegen. Gerade letzte Woche hätten wir Ostern gefeiert, aber das konnten wir leider wegen der traurigen Ereignisse nicht tun. Wir haben gearbeitet. Am Abend hat dann ein gläubiger Mann gelesen, dem haben wir mit Interesse zugehört. Das erinnert alles an unser jetziges Leben. Unbeschreiblich traurige Tage habe ich gerade erlebt. Mein liebster Vater hat im April unerwartet diese gemeine böse Welt verlassen. Er hat viel gelitten, nicht nur wegen seines schweren
Herzproblems, sondern auch aufgrund des Hungers, und das zuletzt sogar sehr. Wir kommen selten zu etwas Essbarem. Mein liebster Vater hat mal auf der Mül halde zwischen Kohlenstaub gekochte Kartoffel gefunden, als er für das Lager Blech holen gegangen ist. Auch jetzt, wo das Wetter schön war und er sich gut gefühlt hat, ist er aufgestanden und hat fleißig zu hämmern angefangen. . er auf den Hügel gegangen ist, um etwas zum Essen zu haben. Umsonst hat man versucht, ihn davon abzuhalten, weil das für sein Herz zu viel ist. Und an diesem traurigen Tag ist er auch losgegangen. Und so haben ihn die Menschen tot aufgefunden. Ich kann es noch nicht glauben, dass mein guter Vater tot ist. Es tut weh, dass wir ihn nicht mitnehmen können und dass wir uns nicht gemeinsam über unsere Freiheit freuen können und, was sein großer Wunsch war, meine Geschwister wieder sehen. Aber Gottes Wil en muss man annehmen. Im Geiste ist er mit uns und ich werde oft an ihn denken. Als ob ich jetzt die mahnenden Worte meines guten Vaters hören würde. Er liebte das Schöne und er liebte seine Familie. Gott sol seiner Seele Frieden und seinem Körper Ruhe geben. Weit entfernt ist er von seinem geliebten Heimatland. August 1945 Mein lieber Laci! Es ist schon lange her, dass ich in dieses kleine Heftchen geschrieben habe. Seitdem musste ich sehr viel durchmachen. Aus einem Lager in das andere, jetzt haben sie uns wieder in ein Lager gebracht. Dabei dachten wir schon oft, dass wir nicht länger dieses Leben weiterleben müssen. Jetzt vergehen die Tage ziemlich langweilig. Ich schlafe, esse und mache mich sauber. Währendessen warten wir, wann sie uns wieder auf den Weg schicken. Nach dem neuesten Stand haben sie versprochen, dass sie uns diese Woche woandershin befördern. Aber das ist noch nicht sicher. In den letzten Tagen sind viele nach Hause losgefahren. Ich hab mich gefreut, dass ich inzwischen auch was von Dir gehört habe. In den letzten Tagen sind viele nach Hause losgefahren. Ich hab mich gefreut, dass ich inzwischen auch was von Dir gehört habe. Es wäre so schön, wenn wir zusammen sein könnten. (Die ganze letzte Seite ist ein Text vom ungarischen Schriftsteller Faludy György, Anm. d. Übers.)
Prof. Dr. Gerő László SE ÁOK I. Belgyógyászati Klinika Új lehetőség a 2-es típusú DM kezelésében: DPP-4 gátlás. Sitagliptinnel szerzett tapasztalatok. BEVEZETÉS A DPP-4 gátló vegyületek „karrierje” 1964-ben indult el, amikor egy német és egy amerikai munkacsoport (egymástól függetlenül) egészséges önkéntesek egy csoportján ismételt glukózterhelés s
* This presentation is prepared by the author in one’s personal capacity for the purpose of academic exchange and does not Rationing Health Service – Priority Setting represent the views of his/her organisations on the topic discussed. Journal Presentation Article: Rationing Hospital Services in HK: Priority setting by clinicians using Delphi method Dr W C Ip Journal : He