Microsoft word - darmkrebs_bericht_peter_heiniger

Darmkrebs
Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung in der Schweiz, jedoch diezweithäufigste Krebstodesursache. Jährlich werden im Durchschnitt 4'000 Menschen,dh. über 10 pro Tag, mit der Diagnose Darmkrebs konfrontiert. Pro Jahr sterben in derSchweiz rund 1'600 Menschen an Darmkrebs.
Das wäre nach meiner nun gemachten Erfahrung überhaupt nicht nötig. Über 90% derDarmkrebserkrankungen haben Ihren Ursprung in einem Schleimhautpolyp.
Polypen lassen sich einfach mit einer Darmspiegelung, welche unter Fr. 2'000.- kostet,entdecken und auch gleich entfernen.
Daher empfehle ich allen um das Alter 50 herum, unabhängig ob männlich oder
weiblich, eine Darmspiegelung durchführen zu lassen.

Ausgangslage
Für meinen Hausarzt sind derartige Voruntersuchungen kein Thema, weshalb ich auchnicht auf die Idee gekommen bin eine Darmspiegelung vornehmen zu lassen. ImKollegenkreis habe ich erfahren, dass dies bei anderen Aerzten durchaus eine Optionist.
Meine Schwester hat uns Geschwister nach einer notfallmässigen Entfernung einesgutartigen Polypen gewarnt. Deren Arzt hat mitgeteilt, dass die Bildung von Polypenerblich ist und daher eine Untersuchung sinnvoll ist. Daher ist meine zweite Schwesterund ich zur Untersuchung gegangen. Für mich leider zu spät. Meine zweite Schwesterhatte keinen Polypen und ich hatte deren drei, wobei ausgerechnet derjenige imMastdarm bösartig war.
Glücklicherweise wurde dieser in einem absolut frühen Stadium entdeckt.
Darmspiegelung
Ich verstehe mit meinem heutigen Wissensstand in keiner Weise warum die Ärzte
und die Krankenkassen nicht generell zu einer Darmspiegelung raten. Die
Polypen entwickeln sich über Jahre und Jahrzehnte absolut beschwerdefrei und
in vielen Fällen ist es bei deren Entdeckung zu spät, bzw. die Folgen sind bereits
sehr gravierend.

Entgegen den kursierenden Gerüchten ist die Darmspiegelung eine völlig harmloseSache und in aller Regel ohne Folgen für den Patienten.
Ich habe mittlerweilen drei Methoden kennen gelernt: Bei der einen Methode erhält man zwei kleine Fläschchen. Das eine Fläschchen mussam Vorabend getrunken werden und anschliessend müssen 2 Liter Flüssigkeit, dh. Teeoder Mineralwasser getrunken werden. In ca. einer Stunde verbringt man anschliessendeine Weile auf der Toilette. Am darauffolgenden Morgen muss die Sache wiederholtwerden.
Die Flüssigkeit in der kleinen Flasche ist wirklich nicht gut. Wenn diese aber vorher inden Kühlschrank gestellt wird und in einem offenen Glas schnell heruntergestürzt undnachgespült wird, hält sich die Sache in Grenzen. Das Schöne an dieser Methode ist,dass anschliessend normale Getränke getrunken werden können.
Bei der zweiten Methode wird ein Pulver in drei Liter Flüssigkeit aufgelöst, dh. alles wasman trinken muss, ist nicht gerade erbauend. Die Situation kann gemildert werden,wenn etwas Sirup beigemischt wird. Auch hier verbringt man anschliessend eineZeitlang auf der Toilette.
Die zuerst beschriebene Methode soll zu Nierensteinen führen, weshalb ein neuesMittel verwendet wird. Dabei handelt es sich um ein Pulver, welches in einem LiterWasser aufgelöst wird. Zum Trinken absolut akzeptabel.
Ich bin um 8:00 Uhr beim Arzt erschienen, habe eine grosse Unterhose mit Loch hintengefasst und musste seitlich auf eine Liege liegen.
Anschliessend wurde mir ein Schlafmittel gespritzt. In der Regel darf man wählen obman beim Spiegeln dabei sein will oder nicht.
Ich habe das Einführen des Endoskops verschlafen, hingegen war ich beimZurückfahren und Entfernen der Polypen dabei.
Der gereinigte Darm sieht sogar schön aus und wenn man dabei ist, sieht man auchgleich die Polypen und deren Entfernung.
Obschon bei mir drei Polypen abgetrennt und entfernt werden mussten und einer davonnoch unterspritzt werden musste, war die Sache nach einer Dreiviertelstunde bereitserledigt und im Wartezimmer haben bereits ein Kaffe und ein paar Guetzli auf michgewartet.
Insbesondere zu dem was bei mir anschliessend folgte kein Vergleich.
Untersuchung
Da der entfernte Polyp in seinem Randgebiet absolut krebsfrei war, habe ich nochversucht zu erreichen mit einer einfacheren Operation auszukommen.
Eine PET-Untersuchung hat dann aber positiv angeschlagen und vermuten lassen,dass doch noch kleine Krebszellen unterwegs sind. Bei dieser Untersuchung wurde mirbei absoluter Ruhe Zuckerlösung mit radioaktivem Material eingespritzt. Da diekrebshaltigen Zellen hungriger sind als normale, sollen diese mehr davon beziehen undkönnen anschliessend auf dem dabei gemachten Foto festgestellt werden.
Daher hat der Arzt geraten trotzdem die radikale Operation zu machen. Dh. derMastdarm musste entfernt werden - mit dem Ziel den Schliessmuskel zu erhalten.
Allerdings bestand dabei das Risiko einen künstlichen Darmausgang zu erhalten,entweder auf Zeit oder für immer. Dieser Entscheid ist erst anlässlich der Operation zufällen.
Operation
Es wurde vorne senkrecht am Bauch eine Naht von ca. 35 mm Länge gemacht, wasoffenbar für diese Operation nötig ist. Eine Operation in Schlüssellochtechnik kommtnicht infrage. Der Mastdarm sitzt hinter vielen anderen Organen, welche nichtbeschädigt werden dürfen.
Der Mastdarm wurde in einem gebührlichen Abstand zum Schliessmuskel komplettentfernt und der Dickdarm am Reststück angenäht.
Die Operation an sich machte mir keine Angst. Enorme Angst hatte ich vor den Folgen,insbesondere davor, dass ich einen künstlichen Ausgang erhalten könnte.
Dieser wurde den auch sicherheitshalber auf dem Bauch markiert.
Für mich beeindruckend war, dass ich gesund und beschwerdefrei ins Spital eingerücktbin und ich mich nach einer vierstündigen Operation physisch und psychisch total amBoden wieder gefunden habe.
Bereits in der Intensivstation musste ich mit allen Schläuchen und Kabeln auf einenStuhl sitzen und die Zähne putzen (Mobilisieren nennt sich das). Ich habe dieSchwester, welche auf diese Idee gekommen ist, innerlich verflucht.
Dann kaum im Zimmer musste ich auch hier das Bett verlassen und mich am Brünneliwaschen und die Zähne putzen. Mir ist der Schweiss nur so runter gelaufen und ich warwirklich heilfroh wieder im Bett gelandet zu sein.
Beeindruckend ist aber aber, dass es so relativ schnell wieder aufwärts geht und dassich gegen den Schluss des Aufenthaltes im Spital für mich selber sorgen konnte.
Nach knapp zwei Wochen konnte ich das Spital verlassen und wurde zuhause weitergepflegt.
Erholung
Da die Naht noch einmal ein Stück weit aufgemacht werden musste, ist die Spitexzuerst zweimal im Tag und später einmal im Tag vorbeigekommen und hat die Wundegespült und neu verbunden.
Zuhause ist es mir schnell wesentlich besser gegangen. Obschon das Loch im Bauchüber lange Zeit bestanden hat, sind die Schmerzen zurückgegangen und insbesonderehabe ich den Stuhlgang mit dem fehlenden Mastdarm relativ gut in den Griffbekommen. Allerdings konnte ich über lange Zeit den Zeitpunkt nicht bestimmen unddie Sitzungen dauerten z.T. sehr lange.
Die körperliche Leistungsfähigkeit ist über längere Zeit reduziert gewesen. Nachkleineren Ausflügen mit meiner Frau zum Einkaufen oder dergleichen war ich jeweilstotal erschöpft und musste wieder liegen.
Nach drei Wochen Erholung zuhause hatte ich das Gefühl, dass es sinnvoll ist wiederan die Arbeit zu gehen. Der Arzt war zwar nicht einverstanden, hat aber ein Zeugnis für50% ausgestellt. So bin ich am Morgen nach der Spitex in die Firma gefahren, überMittag habe ich kurz geschlafen und bin am Nachmittag noch einmal ein paar Stundenarbeiten gegangen, musste aber für die Spitex wieder zurück sein.
Nach der ersten W oche in der Firma war ich am Wochenende richtig durch und habeviel gelegen.
Mit dem 50-prozentigen Start meiner beruflichen Tätigkeit hat sich das psychischeWohlbefinden wesentlich gesteigert und ich hatte das Gefühl, dass ähnlich wie bei derMobilisierung im Spital die Leistungsfähigkeit mit der Arbeit wesentlich zugenommenhat.
Leben ohne Mastdarm
Der Mastdarm wirkt normalerweise als Ausgleichsgefäss und ist wesentlich dehnbarerals der Dickdarm, welcher dies aber über einen längeren Zeitraum wieder lernen kann.
Daher sind Blähungen zum Teil sehr schmerzhaft.
Der Arzt ist der Meinung, dass das Verhalten des Darmes nach der Operation dasgleiche ist wie vor der Operation.
Ich habe aber festgestellt, dass die Ernährung trotzdem der Situation angepasst werdenmuss. Ich esse daher keine blähenden Nahrungsmittel mehr oder wenn nur in kleinenMengen. Dazu gehören Knoblauch, Zwiebeln, Kohlgemüse und derartige Dinge. Auchist mein Darm offensichtlich empfindlich auf gewisse Inhalte von W ürsten, mariniertemFleisch, sauren Halbrahm und gewissen Saucen oder deren Inhaltsstoffen.
Da ich derartige Dinge sehr gerne mag, mache ich ab und zu eine Ausnahme, wenn ichanschliessend sicher zuhause bleibe. So habe ich auch schon mal Rosenkohl oderSauerkraut und derartige Dinge gegessen.
Sonst esse ich angepasst, das Fleisch mit Salz und Pfeffer, was auch gut ist und dieZutaten in aller Regel ohne Saucen und dergleichen. Im Restaurant hat man fürderartige Wünsche in aller Regel absolutes Verständnis.
Schwierig ist die Situation, dass die Speicherfähigkeit kleiner ist, und es daher spontanzum Drang nach Stuhlgang kommen kann. Zuhause und in der Firma und auf demkurzen Weg dazwischen ist dies kein Problem, da in vernünftiger Zeit die Toiletteaufgesucht werden kann.
Wenn ich aber längere Zeit mit dem Auto oder zu Fuss unterwegs bin, oder anVeranstaltungen teilnehme, an welchen ich nicht einfach so verschwinden kann, nehmeich vorher 1-2 Imodium. Damit wird der Darm stillgelegt und ich habe normalerweise einpaar Stunden Ruhe.
Seit der Operation ist es nun zwei Jahr her. Es ist tatsächlich so, dass über diese Zeiteine wesentliche Verbesserung festgestellt werden kann.
Es kann daher wahrscheinlich davon ausgegangen werden, dass sich dies nach wie vornoch bessern wird.
Gemäss Aussage des Arztes allerdings kaum so wie vor der Operation.

Source: http://www.heiniger-turgi.ch/Peter/darmkrebs/darmkrebs_bericht_peter_heiniger.pdf

homepages.fhv.at

University of Applied Sciences Vorarlberg,Hochschulstrasse 1, A-6850 DornbirnAustria, Europehttp://www2.staff.fh-vorarlberg.ac.at/˜krPh.D student, University Innsbruck, Department ofAnesthesiology and Critical Care Medicine andUniversity of Applied Sciences Vorarlberg. Thesis: “Analysis of the Ventricular FibrillationElectrocardiogram with Mathematical Methods.”Study in Physics, University

Patient registration form

Patient Registration Form PLEASE PRINT Title: Mr Mrs Miss Ms Ps Dr (Med) Dr (PhD) Other: ___________________________ Surname: ________________________ Given Names: _______________________________ Date of Birth: / / Occupation: ________________________________________ Home Address: __________________________________ __________________________________ ________

Copyright © 2009-2018 Drugs Today